von CDU Bad Ems
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24. April 2024
Das Jahr 2021 ging in die Geschichtsbücher unserer Stadt Bad Ems ein. Für die 44. Sitzung des Welterbekomitee im chinesischen Fuzhou waren 36 Stätten zur Neuaufnahme auf die UNESCO-Welterbeliste nominiert und dies weltweit. Darunter auch eine transnationale Bewerbung unter dem Titel "Great Spas of Europe". In Bad Ems im historischen Marmorsaal verfolgte man am 24.07. ab 12:30 Uhr - einem Samstag - aufmerksam in einer Live-Übertragung die Geschehnisse. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste aus Politik und Verwaltung verfolgten gespannt die Sitzung. Als die "Great Spas of Europe" an die Reihe kamen, wurde die Bewerbung von unseren Vertretern und dem damaligen Generalsekretär Paul Simons kurz vorgestellt. Bis auf die Bezeichnung der Bewerbung gab es keine Beanstandungen, was für die jahrelange und gute Vorbereitung durch die elf Städte spricht. Lediglich schlug das Komitee eine Änderung der Bezeichnung vor. Es empfahl die Ergänzung des englischen Worts "tonws" (dt. Städte), damit die Beziehung zu den Städte deutlicher wird. Die Vertreter der "Great Spas" widersprachen nicht. Daher führt die eingeschriebene transnationale Welterbestätte heute die Bezeichnung " Great Spa Towns of Europe ". Das ganze Prozedere dauerte wenige Minuten, als der Sitzungspräsident den Hammer auf den Holzteller am Sitzungstisch fallen lies und das Wort "inscribed" (dt. eingeschrieben) aussprach, schauten sich alle Anwesenden verdutzt an. "Das war es schon?", fragte Stadtbürgermeister Oliver Krügel einen anwesenden Vertreter aus Mainz. Dieser nickte bejahend in Richtung der Bad Emser. Danach kannten der Jubel und die Freude kein Halten mehr! Diese wenigen Minuten vom Aufruf der Bewerbung zur Einschreibung sprechen für die gute Vorarbeit aller verantwortlichen Mitarbeiter in den Bäderstädten. Einer dieser Personen war der damaligen Bad Emser Stadtarchivar und Projektleiter Dr. Hans-Jürgen Sarholz, der sich mit einer Delegation aus den deutschen " Spa Towns" bei der bundesverantwortlichen Stelle für alle deutschen Welterbestätten in Berlin befand und von dort aus das Geschehen in China verfolgte. Bad Ems gehört seit diesem Tag der transnationalen Welterbestätte von 11 Kurstädten aus 7 europäischen Ländern an, weil es eines der mondänen internationalen Kurorte war und sich dies auch bis heute aus der hervorragend erhaltenen Bausubstanz sowie der Anordnung und Beziehungen der Kureinrichtungen ersichtlich ist. Im Kern befindet sich das Kurhaus, wo heute das Grandhotel direkt über den Heilquellen steht. Es sind heiße Quellen und heute sind 15 davon in Bad Ems bewirtschaftet. Auch ein Aspekt der Welteranerkennung der Bedeutenden Kurstädte Europas (die deutsche Bezeichnung der transnationalen Welterbestätte) - ist die sogenannte gelebte Tradition (living tradition). Für Bad Ems ist dies unter anderem die Nutzung der Quellen sowie die Herstellung der berühmten Emser Pastille, die bis heute andauern. "Bei Erkältung erstmal Emser", ist ein bekannter Werbeslogan, der für die aus dem Emser Salz hergestellten Produkte wirbt. Die Stadtpolitik hat den Prozess in drei Wahlperioden durchweg positiv begleitet. Großer Dank gebührt dem Projektleiter Dr. Hans-Jürgen Sarholz, der diese historische Chance für Bad Ems außerhalb politischen Geplänkels erkannt, sachlich begleitet und im Hintergrund die maßgebliche Arbeit geleistet hat. Wir werden uns auch weiterhin für den Erhalt und die Vermittlung des Welterbes einsetzen, denn dies ist ein fortwährender Prozess und wir erachten dies als große Verantwortung aber auch Chance für unsere Stadt - heute und in Zukunft! Die Errichtung der Kita Villenpromenade war ein wichtiges Projekt zur Erweiterung des Kitaplatz-Angebots und damit für ein familienfreundlicheres Bad Ems. Dieses wurde baulich komplett in der jetzigen Wahlperiode umgesetzt, nachdem über einige Jahre in der Stadtpolitik immer wieder über Attribute des Gebäudes oder die Sinnhaftigkeit diskutiert wurde. Mit dem Spatenstich im September 2019 ging es gleich zu Beginn der Wahlperiode los. Eröffnet wurde die moderne Einrichtung Ende September 2021 nach rund zwei Jahren Bauzeit. 3,9 Millionen Euro kostete der Bau, die Stadt Bad Ems schulterte 71% der Kosten, die Förderungen von Land und Kreis beliefen sich demnach auf 1,15 Mio. Euro. Heute können in der Einrichtung auf dem alten Gelände des Hotels Balzer rund 95 Kinder betreut werden. Für die Attraktivität der Stadt als Wohnstandort von wichtiger Bedeutung!